Streikfront

Arbeitskampf in Bangladesh

Über eine Woche lang haben zehntausende Textilarbeiter_innen in Bangladesh ihre Arbeit niedergelegt und für die Anhebung des Mindestlohn protestiert. In ca. 500 Textilfabriken musste die Produktion eingestellt werden. Dabei kam es zu teils heftigen Auseinandersetzungen zwischen Arbeiter_innen und der Polizei. Nach Zusagen der Regierung und der Fabrikbesitzer_innen, die Löhne zu erhöhen endeten diese Woche die „stärksten Proteste in der Industriegeschichte des Landes“. Da nur allgemeine Versprechungen gegeben wurden und noch keine konkreten Zahlen zugesichert wurden, bleibt abzuwarten ob es sich dabei nicht nur um eine Hinhaltetaktik handelt.

Soziale Unruhen in Brasilien

Seit einigen Wochen kommt es nun auch in Brasilien, einem der angeblich aufsteigenden Schwellenländer, zu sozialen Unruhen. Ausgelöst durch Preissteigerungen im Öffentlichen Personennahverkehr und durch die protzige Baupolitik im Rahmen der kommenden Fußballweltmeisterschaft und Olympia demonstrieren Hunderttausende im ganzen Land. Doch der vermeintliche Aufschwung der brasilianisch Ökonomie ist prekär und hängt am Tropf der expansiven Geldpolitik der amerikanischen und japanischen Notenbanken. Die globale Krise ist noch nicht vorbei.

Aufstand in der Türkei

Der Protest gegen die drohende Bebauung des Gezi-Parks in Istanbul, der letzten Grünfläche in der Innenstadt hat sich seit Ende Mai in eine landesweite Aufstandsbewegung gegen den immer autoritäreren Kurs der AKP-Regierung entwickelt. Bei den brutalen Polizeieinsätzen dagegen wurden zahlreiche Menschen verletzt und mindestens vier Menschen getötet. Doch die aktuellen Ereignisse haben eine Vorgeschichte, die von Protesten gegen die fortschreitende Islamisierungspolitik Erdogans über die städtische Vertreibungspolitik bis hin zu zahlreichen hart geführten Streiks reicht.

Unruhe im Freiburger Gesundheitswesen

Im letzten Jahr kam es zu vermehrten Protestaktionen am Universitätsklinikum Freiburg, dem mit circa 10.000 MitarbeiterInnen größten Arbeitgeber in Südbaden. Grund dafür sind die Umstrukturierungspläne der Klinik: Gewinnbringende Abteilungen wie die chirurgische Klinik sollen aus- bzw. neugebaut und die dadurch entstehenden Kosten durch Personaleinsparungen aufgebracht werden. Zwar zeigten die bisherigen Proteste, zuletzt eine Demonstration am 14. Mai, Wirkung und die Kürzungspläne wurden selber gekürzt, aber durch die Erhöhung der Arbeitsintensivität und mit sogenannten "kalten Kündigungen" durch Nichtverlängerung von Verträgen wird trotzdem weiter gespart.

School´s out in Denmark!

Der Traum aller SchülerInnen ist in Dänemark wahr geworden. Seit dem 1. April dürfen 67.000 PädagogInnen ihre Schulen nicht mehr betreten – und bekommen auch kein Gehalt. Aussperrung im Tarifkonflikt. Die Kommunen wollen so längere Unterrichtszeiten erzwingen. Die Gewerkschaft lehnt dies ab und ermöglicht es den SchülerInnen so für das Leben zu lernen und nicht für die Schule.