Proteste nach Grubenunglück in der Türkei

25.05.2014

Nach dem verheerenden Grubeneinsturz mit 301 Toten in der anatolischen Stadt Soma flammen die sozialen Proteste in der Türkei wieder auf und rücken auch hierzulande ins mediale Interesse zurück. Ausgelöst durch eine, die realen Umstände verleugnende, Rede von Ministerpräsident Erdogan, begannen Hinterbliebene und kritische Stimmen von Arbeitsmord zu sprechen. Die International Labour Organization (ILO) schätzt, dass jeden Tag weltweit etwa 6.000 Menschen durch arbeitsbedingte Unfälle oder Krankheiten sterben.Ausgelöst werden Unglücke solchen Ausmaßes auch durch eine auf den reinen Profit bedachte Wirtschaftspolitik. Die türkische Regierung und ihre Exekutive geht nach wie vor mit aller Härte gegen Demonstrierende vor und schreckt auch vor offensichtlichen Exzessen nicht zurück, in der sogar der Ministerpräsident selbst einen Mann als „israelische Brut" diffamierte und ihn ohrfeigte. So wurde nach Ausbruch der Proteste Soma von den Behörden abgeriegelt, selbst Anwälte wurden nicht durchgelassen. Auch in den übrigen Landesteilen kam es erneut zu Ausschreitungen, in Istanbul bereitet sich die Bewegung der Gezi-Proteste gerade auf den anstehenden Jahrestag vor, was auf eine Ausweitung des Widerstandes hoffen lässt.

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